Rasenschach im FM

 

Oder: Mein FMZ-Cup-Achtelfinale gegen Raketen-Yetis Kroaten

 

Da ich nach meinem letzten Artikel häufiger danach gefragt worden bin, wie genau meine Vorgehensweise beim Aufbau einer Taktik ist, möchte ich hier versuchen, euch zumindest einen kleinen Einblick zu geben (Der große folgt dann zum FM19!). Auch das Video von Raketen-Yeti, hat mich bewogen, einige Dinge näher zu erläutern, da er einige Dinge annimmt, die so nicht zutreffend sind bzw. waren.

Schritt 1: Die Teams

Zur Vorbereitung habe ich mehrere eigene Turniere veranstaltet, bei denen ich gleichzeitig Portugal und Kroatien übernommen habe. Hauptaugenmerk lag aber hierbei auf Kroatien: Ich wollte den Kader kennenlernen und erfahren, welche taktischen Möglichkeiten man mit diesem Team hat, wo personelle Stärken und Schwächen liegen und welche Formationen in Frage kommen. Auch habe ich mir angeschaut, welches Team Yeti im vorherigen Spiel auf den Platz geschickt hat. Mit all diesen Information bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das 4-3-3 die wahrscheinlichste Formation ist. Personell war bei Kroatien für mich klar, dass Yeti ähnliche Probleme wie ich hatte: Durchschnittliche Defensive, aber viel Power nach vorne.

 Schritt 2: Die Taktik

Angesichts der Offensivstärke Kroatiens bin ich von einer eher offensiven Marschroute ausgegangen. Es galt also für mich, eine Taktik zu erschaffen, die einerseits Kroatiens Offensive in Schach halten kann, andererseits aber auch meine vorhandene Qualität in der Offensive nicht einfach so wegschenkt. Außerdem sollte die Taktik personell auch so gestaltet sein, dass ich ohne Auswechslungen umstellen kann. Problem hierbei war für mich die höchstens durchschnittliche Qualität der Innenverteidiger, die zudem spielerische Mängel haben.

Defensive
Masse in der Defensive
Offensive
Klasse in der Offensive

Wie bereits erwähnt, bin ich beim Gegner von einem Dreier-Sturm ausgegangen (Nein, drei zentrale Stürmer sind kein Exploit!), den man im FM nur mit einer Dreierkette „kontern“ kann.

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Meine Start-Taktik

Da ich zudem auch flexibel sein wollte (Könnte ja sein, dass Kroatien z.B. ohne Stürmer spielt…), brauchte ich für meine Defensivreihe einen Innenverteidiger, der nötigenfalls auch ins Mittelfeld rücken kann. Ein solcher war und ist allerdings nicht vorhanden, so dass mir Carvalho, ein defensiver Mittelfeldspieler, als „Ballspielender IV“ auf der zentralen IV-Position als die am besten geeignete Variante erschien.

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Die alternative Taktik

So sollte die Balance zwischen defensiver Stabilität und taktischer Flexibilität gewährleistet sein.

Spielverlauf

Einen dicken Bock habe ich schon vor dem Spiel geschossen: Ich habe vergessen, die gegnerischen Anweisungen einzustellen! Ein Umstand, der mir erst einen Tag nach dem Spiel aufgefallen ist. Warum ich das erwähnenswert finde, werdet ihr noch erfahren…

Ich glaube, in den ersten 30 Minuten hatte ich die bessere Mannschaft und Yeti hätte sich nicht beklagen können, wenn er schon mit zwei Toren zurückgelegen hätte – dann hat er allerdings etwas gemacht, was auch er vor dem Spiel nicht getan hat: Er hat gegnerische Anweisungen gegeben! Danach hat sein Team dann etwas besser ins Spiel gefunden, allerdings auch nicht so beängstigend, dass ich mich gezwungen sah, große Änderungen vorzunehmen. Letztlich war er fast nur nach Standards, oder mit Distanzschüssen gefährlich, während ich auch im Strafraum zum Abschluss gekommen bin. Das 1:1 zur Pause war möglicherweise etwas glücklich für ihn, aber auch keinesfalls unverdient, weshalb ich beschloss, meinerseits etwas offensiver zu agieren. Knackpunkt war dann der Elfmeter (der für mich sehr zweifelhaft VAR…) und mit dem 1:3 hatte sich das Spiel auch für mich erledigt, da meine Stürmer nicht in der Lage waren, Yetis Keeper zu überwinden.

Fazit

Ein solches zu ziehen ist gar nicht so einfach: Habe ich mich taktisch verzockt? Ich finde nicht, denn aus dem Spiel heraus hat mein Team kaum etwas zwingendes zugelassen und auch nach dem Taktik-Wechsel waren wir gut im Spiel. Tore nach/durch Standards passieren und sind kaum komplett zu vermeiden und wenn CR7 und André Silva keine Totalausfälle gewesen wären, wäre sicher auch das eine oder andere Stürmertor drin gewesen. Und mit einer fast komplett nervösen/verunsicherten Mannschaft hätte auch kein kompletter Taktik-Wechsel (z.B. mit den Einwechselungen von Guedes oder Bernado Silva) Sinn ergeben – im Gegenteil! Dazu noch mein Fehler mit den vergessenen gegnerischen Einstellungen…In so einem knappen Spiel, zumal noch bei Teams, die qualitativ recht eng beieinander sind, sind solche Kleinigkeiten eben entscheidend. Wie ich bereits direkt nach dem Spiel gesagt habe: Der Sieg von Raketen-Yeti ist vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen und etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient.

Ihr seht also: Nicht immer liegt es an irgendwelchen vorgenommenen Einstellungen, wenn ihr ein Spiel verliert. Wie im echten Fußball ist es oft nur eine Sache des Glücks – oder des Pechs 😊

Wir lesen uns zum FM19 wieder.
Bis die Tage,
53bast1an

2 Kommentare zu „Rasenschach im FM

  1. Ich nutze zu 99% nie gegnerische Anweisungen. Interessant, dass sie hier so eine entscheidende Rolle zu spielen scheinen. (Unabhängig davon war ich sogar der Meinung, dass es die im FMT gar nicht gibt – Pro-Gamer halt …).

    Bin sehr gespannt, ob sie das Taktikmodul 1:1 so auch im FMT umsetzen werden – falls ja, dürftest du im FM.Z Cup 2019 ja wieder voll angreifen. Ich hab auch schon eine coole Idee für einen Modus. 🙂

    Tery

    1. Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich letztlich entscheiden waren. Jedoch war mein (natürlich: subjektiver!) Eindruck, auch jetzt, wo ich das Video gesehen habe, dass das Spiel danach einen anderen Dreh hatte. Möglicherweise wirkt das aber auch auf mich nur so, weil ich eben „dabei“ war, während es für Außenstehende nicht so nachvollziehbar ist

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